Mit dem Anliegen, ihre Stimmen in den kulturpolitischen Diskurs zu mischen, haben sich zwanzig Autorinnen im März 2020 zusammengeschlossen, um gemeinsam das Projekt »Arbeit statt Almosen« zu realisieren: Nicht nur ein Dokumentarfilm zur kulturpolitischen Thematik des Projekts, auch ein Buch sowie ein Hörbuch, sollen durch Crowdfunding finanziert werden und so gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern entstehen – auch um implizit aufzuzeigen, was im literarischen Feld möglich wäre. Denn ›5 vor 12‹ war es in der literarischen Landschaft Österreichs lange schon.
Die Frage, weshalb Österreichs Literatinnen und Literaten bislang nicht aufbegehrten, ist einfach zu beantworten: Wer mit dem Rücken zur Wand steht, und gerade noch genug verdient, um zu überleben, hat kaum Energie für Debatten. Was nicht bloß auf die Literatur oder auf die Künste allgemein zutrifft, sondern auf alle Verhältnisse, ein Faktum, das in der Historie immer schon gerne zum Machterhalt genutzt wurde.
Der Blick auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Autorinnen und Autoren, die in österreichischen Verlagen publizieren, ist entlarvend und schockierend. Als ich mich gemeinsam mit Robert Gampus aufmachte, um die Kolleginnen in ihren Arbeitsräumen zu interviewen, ahnten wir, dass die meisten mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen, obwohl über diese gemeinhin nicht gesprochen wird. Die Route führte uns von zahlreichen Stationen in Wien, via oberösterreichisches Eferding nach Linz und Wels, weiter nach Innsbruck, Hall in Tirol und endete in Berlin.
Wer je Tondokumente in einem Arbeitszimmer aufgenommen hat, weiß mit welchen Interferenzen dabei zu rechnen ist: Ein Unwetter setzt ein, eine Fliege surrt in vier Metern Höhe, der nachbarliche Hund besteht auf seinem Recht, seinen Beitrag zum Wort zu vermelden …
Mit guter Technik und ausreichend Geduld lassen sich diese Turbulenzen immer beheben, und das finale Dokument belohnt die Leserinnen und Leser damit, dass sie das lauschende Ohr an die Türen der jeweiligen Arbeitszimmer legen dürfen, sie für die Dauer eines Werkes in diese Räume akustisch eingelassen werden, um so am Leben der Literatinnen teilzuhaben; denn im Zuhören bleibt leis zu ahnen, wie es sich anfühlen mag, dort, im Schreiben versunken, zu sitzen und zu arbeiten …
Für die Interviews brachte ich einen Stapel an Fragen mit, von ernsten oder ärgerlichen Thematiken bis zu ironischen Erkundigungen – die oft in haltlosem Gelächter endeten. Diese Gespräche bescherten uns über fünfzig Stunden Material.
Bewusst hatten wir das ansonsten im literarischen Feld übliche Sich-Bedeckt-Halten außen vor gelassen. Die Tatsache des ›5 vor 12‹ ließ Klartext sinnvoller erscheinen – oder auf Österreichisch: Es ist an der Zeit, Tacheles über Einkünfte wie Tantiemen und Vorschüsse zu reden, über sonderbare Absagen und die Auswüchse der Machtverhältnisse im literarischen Feld.
Ergänzend zu den Interviews mit den beteiligten zwanzig Autorinnen baten wir weitere Kolleginnen um ein Statement, suchten Buchhändlerinnen und Buchhändler auf. Bewusst wählten wir uns hierfür Läden in Wien und in der Pampa, große Buchhandlungen in Landeshauptstädten sowie kleine, inhabergeführte Läden. Wir interviewten die IG Autorinnen Autoren, die IG fem, Kulturveranstalter*innen und einen Vertreter des Österreichischen Hauptverbands des Buchhandels.
Nach einer ersten Sichtung des Materials ist eines klar: eine ›Kulturnation‹ ist Österreich mitnichten, sondern vielmehr eine der halbherzigen Konstrukte aus Wird-Schon und Wenn-es-alle-tun-ist-es-sicher-in-Ordnung, der Feigenblätter und der Ignoranz, ein Land, in dem das Aussitzen von Verhältnissen als Ei des Kolumbus gilt.
Nach vierzehn Tagen am Schnitt, stellte ich fest: Mir kamen Zweifel. Kein Wunder, hatte ich mir zwei Wochen lang wieder und wieder Männerstimmen angehört, die ruhig erklärten, es bestehe weder eine Marginalisierung der Autorinnen noch nähmen sie wahr, dass Literatinnen mit einer zunehmenden Rolle rückwärts zu kämpfen hätten, dem sei schlicht und ergreifend nicht so. Selbst den wissenschaftlichen Studien, die Mann nicht kannte, wurde diese Überzeugung entgegengehalten, um hernach einzuräumen, dem möge zwar vielleicht so sein, aber irgendwo anderswo. In Deutschland. Oder nur bei den großen Literaturverlagen. Hierzulande sei die Welt absolut in Ordnung, und das bisschen an Ewiggestrigen, das erledige sich durch das Vergehen der Zeit.
Die Literaturwissenschafterin in mir verlangte nach einer Überprüfung: Fakten. Ich zählte aus, österreichische Verlagsprogramme, und kam für die Verhältnisse hierzulande zu dem gleichen niederschmetternden Ergebnis wie die deutschen Kolleginnen, die #vorschauenzählen initiiert hatten: 66% Autoren, 34% Autorinnen hatten 2019 gemäß »Die Literaturen« im Bereich Belletristik in österreichischen Verlagen publiziert.
Man mag einwenden, wie aussagekräftig sei ein Jahr – diese Entgegner*innen dürfen gerne 2018 und 2017 auszählen, können sich auch mit 2020 befassen, ich werde mich auf ihre Ergebnisse freuen!
Eine zweite, wiewohl anders geartete Unruhe bescherte mir die Versicherung, die Tantiemenhöhe entspräche internationalem Standard und sei deshalb fair. Eine Aussage, unzweifelhaft, deren Schluss mich fragen lässt, ob man es wagen würde, diesen aufgrund allgemeiner Begriffe der Ethik auch bei anderen Berufsgruppen zu ziehen?
Nein, das lässt sich nicht ›aussitzen‹, sondern mutige Schritte tun not. Wenn ein Land aufgrund seiner geringen Größe und hierdurch bedingten kleineren Leserinnen- und Leserschar eine Erstauflage eines Werks von 1.000 Stück und weitaus seltener 1.500 oder mehr drucken lässt, in Deutschland hingegen die zehnfache Höhe üblich ist, was soll man dann jungen Literatinnen und Literaten raten? Ergreift die berufliche Flucht nach vor? Ab in den Nordwesten mit euch, denn hierzulande bekommt ihr nie einen Fuß auf den Boden und euer mangelndes Einkommen, bedingt durch die Strukturen, wird euch irgendwann als Versagen vorgeworfen? Das möchte ich weder einer jungen Kollegin, einem jungen Kollegen noch der Verlagslandschaft Österreich als der Weisheit letzter Schluss unterbreiten müssen.
Nein, mutige Schritte tun not, will sich die ›Kulturnation Österreich‹ aus den süßen Sonntagsreden der Politik befreien, ihren historischen Ballast abwerfen. Und da wir Autorinnen an das Miteinander glauben und kreative Geister sind, haben wir uns Gedanken gemacht und melden uns zu Wort, skizzieren in unserem Dokumentarfilm »Arbeit statt Almosen« nicht nur die Situation aus unserer Sicht, sondern auch mögliche Auswege.
Vielleicht gelänge es im Dialog mit allen anderen Spieler*innen im literarischen Feld und mit der Politik – nicht eine ›Kulturnation‹ zu werden, ihr historischer Ballast ist zu erdrückend, aber, in Europa, eine Gesellschaft der Kunst und Kultur zu werden, deren Werten verpflichtet.
Tag der Literatur:
Das Festival »Tag der Literatur« bietet parallel in fünf Räumen eine ansprechende Mischung aus Lesungen, Dialogveranstaltungen, Workshops und Dokumentarfilm für Literaturbegeisterte jedweden Alters.
Im »Sonnenhaus« wird Programm für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren geboten: von ausgewählten Kinderbüchern, über das Erzähltheater »Ursophon« und der Wortsammlerin »Lore Güldensten« (Marlen Schachinger), vom frechen Fuchs und seinem Käse (Judith Auer) bis zur Erzähltheaterwerkstatt, um das eigene Talent auf den Brettern, welche die Welt bedeuten, zu erproben.
In Raum 2 beginnt der Tag mit Erzähltheater und Fantasy-Literatur, bevor jugendliche und junggebliebene Zuhörer*innen mit Corinna Antelmann in die Kunst des Drehbuchschreibens schnuppern dürfen oder sich in Raum 3 Tipps für die Lesebühne von Siljarosa Schletterer holen können. Die in Linz lehrende Illustratorin Judith Auer spricht über die Kunst der Illustration und bietet eine Pop up-Kartenwerkstatt für Interessierte an.
In Raum 3 und 4 werden Lesungen mit Dialoggesprächen für Erwachsene stattfinden, von Lyrik über Essay bis Prosa. Die Autorinnen Marlen Schachinger, Siljarosa Schletterer, Judith Auer, Cordula Nossek, Ursula Laudacher und Sara Milena Schachinger lesen aus ihren Arbeiten und stehen zudem für Dialoge zur Verfügung!
Dieser spannende Festival-Sonntag für alle Literaturbegeisterten findet seinen Ausklang im Programmkino des Welser Medien Kultur Hauses bei der Premiere der Doku »Arbeit statt Almosen«, ein Film über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Literat*innen in Österreich, in Anwesenheit zahlreicher Autorinnen!
ORT:
bildungshaus ProDiagonal
sand 13
4650 lambach
Aufgrund von Covid-19 und den nötigen Sicherheitsbestimmungen, wandern bei diesem Festival die Autorinnen, während das Publikum gebeten wird, sich möglichst einen Saal zu wählen!
19:00-21:30
Premiere der Doku »Arbeit statt Almosen« in Anwesenheit der Autorinnen im Programmkino Wels, Medien Kultur Haus! Anschließend Publikumsgespräch.
Tickets: Festivalpass für alle Veranstaltungen von 10:00 bis 21:30: € 45
Ticket für Einzelveranstaltung € 10
Kinder, Jugendliche & Arbeitslose: Festivalpass € 20 / Ticket für Einzelveranstaltungen € 5
Bitte sogleich erwerben, da aufgrund von Covid-19 nur begrenzte Sitzplätze zur Verfügung stehen!
ProDiagonal: +43 699 126 669 74, office@prodiagonal.at;
Programmkino: +43 7242 267 03, +43 660 600 000 00, office@programmkinowels.at
Autorinnen sind am Wort! Und sie haben vieles zu sagen – den Verleger*innen, den Rezensent*innen, den Leser*innen, den Veranstalter*innen, den Bildungspolitiker*innen oder den Politiker*innen allgemein. Vom unsinnigen Unwort ›Frauenliteratur‹ und vom Deutschunterricht ohne Literatur ist ebenso die Rede wie vom Zorn über Verlage, die mutlos agieren und denen die Nummer ›Sicher‹ wesentlicher ist als eine vielfältige Literatur für anspruchsvolle, neugierige und interessierte Leser*innen. Auch Buchhändler*innen kommen zu Wort, Leser*innen und andere Spieler des literarischen Feldes.
Edition Arthof / Promedia Verlag
ISBN 978-3-85371-480-5,
geb., ca. 264 Seiten,
ca. 22,00 Euro
Erscheint im Oktober 2020!
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Liebe Leser*innen, liebe Buchaffine,
herausfordernde Zeiten bedingen neue Wege, und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich mit unserem Projekt »Arbeit statt Almosen – Literatur go Crowdfunding« solidarisch erklären und uns dabei unterstützen würden – dafür sichern Sie sich ein literarisches Dankeschön als e-book oder als gedrucktes Buch, denn erst durch Sie werden unsere Geschichten zum Buch!
Wir sind 20 Autorinnen, die derzeit gemeinsam an »Fragmente: Die Zeit danach« schreiben; junge und junggebliebene, neu entdeckte und etablierte Kolleginnen, quer durch alle Gattungen und Genres, die der ohnmächtigen Schockstarre der gegenwärtigen Situation etwas Konstruktives entgegensetzen wollen, ein Hoffnungszeichen.
Als Menschen leben wir alle in Geschichten, stellen im Erzählen unsere Gegenwart dar, unsere Empfindungen und Gedanken. Als Wortkünstlerinnen schaffen wir aus diesem Alltäglichen einen Raum, der die Gesellschaft bereichert, öffnen neue Denkräume und imaginierte Universen, die nicht nur der Erholung unserer Mitbürger*innen dienen, sondern die auch zur Gestaltung einer Zukunft beitragen. Wir wollen drei Schritte weiter denken und von der Zeit danach erzählen: Was kommt nach der Krise?
In »Fragmente: Die Zeit danach« geht es nicht um Covid-19. Krisen gibt mehr als genug, wirtschaftliche, persönliche, politische. Wir pendeln von Pay- und Gender-Gap zum Klima, nehmen Altersarmut ins Visier und suchen Alternativen in der Beziehungskrise, verlieren den Kopf bei Shoppingwahn oder begegnen anderen, die uns in die Krise bringen, um uns dadurch zu einzigartigen, ernsten, komischen und absurden Geschichten zu inspirieren.
Ihre Unterstützung in Form einer Vorbestellung oder eines solidarischen Beitrags sichert ein Kulturleben ›danach‹, damit Literatur eine Zukunft hat.
Alle Infos zum Projekt finden Sie hier:
https://www.startnext.com/fragmente
Wenn Ihnen diese Idee gefällt, unterstützen Sie uns; und wenn Sie es außerdem anderen mitteilen wollen, wäre das natürlich besonders famos.
Herzlich,
Gesundheit & Poesie Ihnen!
Marlen Schachinger
Sara M. Schachinger wurde im Dezember 1992 geboren. Aufmerksame erkennen nicht nur eine Namensgleichheit mit Marlen Schachinger, sondern zusätzlich eine Wiederholung des Geburtsmonats. Diese Achtsamen müssen dennoch korrigiert werden: Nicht nur Monat, sondern auch Tag teilt sich Sara M. Schachinger mit ihrer Mutter Marlen. Was an so manchem Geburtstag zu der Diskussion führte, welche Torte zur Feier gebacken werden sollte – mochte Sara M. doch am liebsten Schwarzwälder Kirsch, während für Marlen in dieser der Wurm steckte. Nach einem ›traumatischen‹ Erlebnis, welches einen kleinen Kühlschrank in einer Studentenwohnung, geschenkte Kirschen und eine herumwuselnde Scharr Maden auf Erkundungstour beinhaltete, bekennt sich auch Sara M. in typischer Stadtkindmanier – zumindest bisweilen – zur Kirschenabstinenz. Aufgewachsen umgeben von Büchern, verfasste Sara M. Schachinger ihr erstes Werk 1999 im Selbstverlag mit einer Auflage von vier gedruckten Exemplaren. Nach einer Zeit der ›Selbstfindung‹, inkl. abgebrochenem Jusstudium, einer Reise nach Indien – des Essens und der Liebe wegen, das Beten gänzlich ignorierend –, alsdann Wechsel zur Politikwissenschaft, weil Vergleichende Literaturwissenschaft mindestens so brotlos gewesen wäre, kehrt die Autorin zu ihren Wurzeln zurück, denn M. steht weder für Maria, Macciavelli noch Moritaten, sondern wurde ihr im Andenken an Milena Jesenská, Literatin, Journalistin, Übersetzerin und Widerstandskämpferin, gegeben. Langsam, so findet Sara Milena Schachinger, wird es an der Zeit diesem zweiten Vornamen alle Ehre zu machen und nach einer höheren Auflage als vier zu trachten.
Antje Rávik Strubel, fünfzehn Jahre vor dem Mauerfall und acht Jahre vor dem Tod von Djuna Barnes in Potsdam geboren, aufgewachsen in Ludwigsfelde, ausgebildet zur Buchhändlerin in Berlin, vorübergehend angestellt als Kanuscout in Lennartsfors und Dozentin am Literaturinstitut Leipzig, studierte in Potsdam und New York und schloss das Studium mit einer Arbeit über Friederike Mayröcker ab, ehe sie 2001 ihre Erstlinge veröffentlichte, den Roman „Offene Blende“ und den Episodenroman „Unter Schnee“, um von nun an in der Zahl der pro Lebensjahrzehnt entstehenden Romane mit Nabokov gleichzuziehen, beginnend bei „Fremd Gehen. Ein Nachstück“, über „Tupolew 134“ bis „Kältere Schichten der Luft“ und „Sturz der Tage in die Nacht“, mit diversen Ausflügen ins Komische, Dramatische und Essayistische mit „Vom Dorf. Abenteuergeschichten zum Fest“, dem Theaterstück „Unvollkommene Umarmung“ und drei „Gebrauchsanweisungen“, eine für Schweden, eine für Potsdam und Brandenburg, und eine fürs Skifahren, beflügelt von Reisen durch Schweden und Kalifornien und ständig in der guten Gesellschaft und großzügig unterstützt von großen Autorinnen wie Joan Didion, Lucia Berlin und Virginia Woolf, die ins Deutsche zu übersetzen ihr Nachdenken über Sprache, Wurzeln und Geschlecht nachhaltig beeinflusste, was einen jüngsten Niederschlag im Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“ fand.
Warum das Projekt wichtig ist:
„Das haben wir immer schon so gemacht“, ist ein Satz der Faulheit. Schon als Kind habe ich diesen Satz gehasst. Aber Menschen tendieren dazu, lieber ihren alten Stiefel weiterzumachen, als sich zu fragen, wie es besser gemacht werden könnte. Dazu braucht es einen Virus. Er hilft uns auf die Sprünge. Er zwingt uns dazu, diese Frage zu stellen. Und nicht nur das. Ein Virus ist ein Bündel an Information, er könnte uns Antworten geben. Warum also hat bisher noch keiner gefragt, was drin steht?
MELAMAR, geboren 1976 in Klagenfurt / Celovec, verfasst Lyrik und Prosa.
Melamar ist eine sehr bühnenaffine Autorin, ihre Lesereisen führten sie bereits in verschiedene Länder, zuletzt im Frühling und Sommer 2019 nach Mexiko, wo sie in drei verschiedenen Bundesstaaten Auftritte absolvierte.
Sie tritt auch als Organisatorin und Moderatorin von Literatur- und Kulturveranstaltungen in Erscheinung, so organisiert und moderiert sie - gemeinsam mit Andi Pianka - das farce vivendi Open Mic. Des Weiteren übersetzt sie (vorwiegend literarische Texte) aus dem Spanischen und Rumänischen.
Melamar studierte Romanistik in Wien und Bukarest. Als Trainerin in der Erwachsenenbildung unterrichtet sie Deutsch, Englisch, Spanisch und Kommunikation, außerdem bietet sie Workshops für Kreatives Schreiben sowie Kurse für Shaolin Qi Gong an.
Sie lebt und arbeitet in Wien.
2019 erschienen ihr Roman „Bukuríe“ im Verlag Wortreich und der Lyrikband „Poetisiaka“ in der edition farce vivendi in Wien.
http://verlag-wortreich.at/buecher/bukurie/
www.melamar.at
www.youtube.com/melamarpoetry
DER GESCHICHTENERZÄHLERIN GLÜCK
IST EIN HUT VOLLER MÄRCHEN
EIN MUND VOLLER WÖRTER
HÄNDE VOLLER SPRACHE UND DER
LAUSCHENDEN OHREN LÄCHELNDES STAUNEN
Wie ein Jeder weiß, gibt es ein Grammophon, ein Telephon, ein Mikrophon, ein Xylophon, ein Megaphon, ein Saxophon und das URSOPHON !
Ursophon bedeutet "die Stimme von Ursula Laudacher", nicht weniger und nicht mehr. Mit dieser Stimme hat sie als Geschichtenerzählerin viel zu sagen , denn …
Sie lebt aus der Fülle, ist reich an Kindern, Tieren, Blumen, Bäumen, Geschichten, Musik – und dies alles spricht aus jeder Gestik, aus jeder Mimik, aus jeder Pore ihres Seins, derweil sie da ist und erzählt. So ist ihr Erzählen nichts Alltägliches!
Gesprochenes Wort sowie ausdrucksstarke Körpersprache verweben und verknüpfen sich zu stimmungsvollen Bildern. Bilder, die ein wahres Feuerwerk an bunt schillernder Fantasie entzünden.
Fantasie , welche sich im Moment immer wieder aufs Neue gestaltet, um sich so zur Kunst des Ephemeren zu wandeln, deren Flüchtigkeit der Vergänglichkeit gleicht. Vergänglichkeit, die der Fantasie Flügel verleiht, sodass man sich lauschend im Hier und Jetzt befindet und doch ganz wo anders verweilt, losgelöst von Raum und Zeit …KOPFKINO VOM FEINSTEN !
Natürlich kann man auch schreiben, dass Ursula Laudacher am 10.11.1964 geboren wurde, Kindergartenpädagogin war, bis sie ihre eigenen 4 Kinder bekam, mit Münchner Erzählkollegen gearbeitet hat, um so einen eigenen Erzählstil zu entwickeln und seit 2008 mit Ihrem Erzähltheater Ursophon auf den Brettern die die Welt bedeuten Erzählkunst zum Besten gibt.
Link zu cd :
http://www.ursophon.at/index.php?site=hoerproben&titel=1
Video DER STURM, frei nach William Shakespeare- Erzähltheater mit Musik aufgenommen bei der europäischen Theaternacht 2018
Renate Welsh, ihre Geburt 1937 war eine herbe Enttäuschung für ihren Vater, der einen Sohn erwartet hatte. Vielleicht muss sie deshalb immer noch etwas beweisen.
Sie glaubt bei aller Skepsis immer noch hartnäckig an die verändernde Kraft des gestalteten Wortes, und sie glaubt an die Möglichkeit, schreibend Erfahrung in Besitz zu nehmen. Sie sammelt leidenschaftlich Sätze, einen besonders ermutigenden schrieb ihr ein Zwölfjähriger nach einer Lesung: „Was du da schreibst, das hab ich auch schon fast gedacht, aber wenn du es nicht geschrieben hättest, dann hätte ich nicht gewusst, dass ich es gedacht habe.“
»Marlen Schachinger wurde im Dezember 1970 frühzeitig und während eines Schneesturms geboren; wohlgemerkt: der österreichischen Variante desselbigen, und wie alles kommt auch so ein Schneesturm hierzulande ein bisschen gemütlicher, ein bisserl lahmer daher als anderswo. Und weil Marlen Schachinger ist, wer sie ist, beobachtet sie, was vor sich geht, und erzählt, liest, liebt, lebt auf ihre Art: nachsinnend, wissbegierig und obsessiv, durchaus auch ungeduldig – und da dies im Präsens formuliert ist, kann wohl der Grammatik folgend angenommen werden, dass sie bislang nicht über den Jordan gegangen ist, hat es auch noch nicht vor, denn an ein jenseitiges Land der Verheißung glaubt sie nicht: Das Bedeutsame kündigt sich kaum je feierlich offenbarend an. Vielmehr schleicht es sich im Nebenher in unser Leben, um schlicht da zu sein. Und will gesehen werden …!«
www.marlen-schachinger.com
Elisabeth R. Hager, geboren 1981 in St. Johann in Tirol, ist Schriftstellerin, Klangkünstlerin und Mitarbeiterin der Abteilung Radiokunst von Deutschlandfunk Kultur. Sie lebt überwiegend in Berlin, verbringt aber auch häufig Zeit in Neuseeland und Tirol.
Von 2000-2004 studierte sie Komparatistik, Germanistik und christliche Philosophie in Innsbruck, Aix-En-Provence und Berlin. 2007 schloss sie ein Postgraduiertenstudium der Angewandten Literaturwissenschaft an der FU Berlin und arbeitete zunächst als Regieassistin an Berliner Theatern. Seit 2010 ist sie als freie Autorin tätig, gibt regelmäßig literarische Schreibworkshops und widmet sich der Klangkunst.
2012 erschien ihr Romandebüt „Kometen“ im Wiener Milena-Verlag. Im Frühjahr 2019 folgte im Klett-Cotta Verlag ihr zweiter Roman „Fünf Tage im Mai“ für den Sie im Vorfeld zahlreiche Stipendien erhielt und mit dem Hilde-Zach-Literatur-Stipendium der Stadt Innsbruck ausgezeichnet wurde.
Elisabeth R. Hagers Medium ist das gedachte, gesprochene und geschriebene Wort. Ihr vorrangiges Arbeitsinteresse gilt dem utopischen Potential der Sprache. Dieses Potential zu erforschen und es im Sinne einer offenen, vielfältigen Zukunft zu nützen, ist erklärtes Ziel ihrer Texte, Klangstücke und Workshops.
Katharina Tiwald hat schon den Champagner eingekühlt für den einen Eröffnungsabend aller österreichischen Theater. Für die schreibt sie nämlich, zuletzt die Stücke "Marinas letzte Briefe" (Drachengasse 2019) und "Caruso - I did it my Wegas" (OHO/Off-Theater), in dem der Ex-Song Contest-Teilnehmer Tony Wegas Enrico Caruso - den ersten globalen Opernstar - und auch ein bisschen sich selbst spielte. Das OHO - Offenes Haus Oberwart - ist ihre künstlerische Heimat, wo sie an Projekten und Konzepten mittüftelt und -arbeitet; geistige Heimaten hat sie sowieso etliche, zum Beispiel Russland, wo sie einen Teil ihres Slawistikstudiums absolviert hat. Ihr neuer Roman "Macbeth Melania" spielt allerdings hauptsächlich in Wien (und nur zum Teil in Slowenien, der Heimat von Melania Trump, dem "Star über Umwegen" dieses Buches). P.S.: weil man vom Schreiben kaum leben kann - und auch, weil sie dafür brennt - unterrichtet Katharina Tiwald in verschiedensten Kontexten, vom Alphabetisierungskurs über die NMS bis zur Uni.
https://www.milena-verlag.at/index.php?item=literatur&show_details=256
Cordula Nossek, Weltenbürgerin auf einer kunterbunten Reise durch Geschichten ...
"Wo Himmel und Meer das Blau tauschen"
Wenn man aufs Meer schaut, sieht man eine magische Linie zwischen Himmel und Wasser. Schon von klein auf wollte Cordula Nossek wissen, woraus diese Linie besteht. Jahr für Jahr hat sie auf Urlauben an der Ostsee, der Nordsee, am Atlantik, am Mittelmeer und am Indischen Ozean diese Linie beobachtet. Stundenlang lag sie auf der Lauer, wie eine Katze, um sie einzufangen. Es ist ihr leider nicht gelungen – sie war immer ein Stück voraus.
"barocke Zirkus-Show"
Rodriguez, ein liebenswerter alter English Pointer - also ein Hund aus wirklich guter Gesellschaft - verbringt gemeinsam mit seinem Frauchen, Madame L´Amour, seinen Lebensabend. Er hat in den vergangenen Jahren seine Liebe zum Zirkus entdeckt und da er schon immer ein Auge für die kleinen und feinen Dinge auf dieser Welt hatte, freundet er sich mit den Flöhen, die in seinem Fell wohnen, an. Die vielen Generationen an Flöhen, die sich eigentlich nach ihren Malzeiten nur langweilen und zudem noch unter massiven Gewichtsproblemen leiden, ergriffen diese Gelegenheit und trainierten von nun an täglich, um ihre von Natur gegeben artistischen Fähigkeiten zu verfeinern. Rodriguez, ein geduldiger und engagierter Trainer, schuf damit eine in Europa einzigartige Hundefloh-Artistengruppe, die mit ihrer Vielfältigkeit an akrobatischen Höchstleistungen kaum zu überbieten ist. Überzeugt Euch selbst! Hochseilakrobatik, Rodeo, Carousel, Pyramiden, Schleuderbrett, Jonglagen und selbst ein Sprung durch den Feuerreifen stehen auf dem erlesenen Programm für kleine und große Zirkusliebhaber*innen.
Da waren doch noch - "eine Ziege und sechs Männer"!
Eines Tages hatten die Wikinger beschlossen, auch Weihnachten - in ihrer Sprache heißt das „Jul“ - zu feiern. Der 24. Dezember (Heiligabend) lag da sehr günstig, denn den 25. Dezember - das Fest der Wintersonnenwende, gab es schon als Feiertag in ihrem Kalender. Was so viel bedeutet wie: Die Sonne scheint von nun an jeden Tag ein bisschen länger bis zur Sommersonnenwende. Aber das lenkt jetzt von der Geschichte ab! Ja, und den 26. Dezember hängten sie noch dran, um sich vom 24. und 25. auszuruhen.
Fangen wir noch einmal an: Am Heiligabend wurde ein großes Feuer in der Küche angezündet, das Festessen kochte im Kessel und kleine Kerzen aus Bienenwachs schmückten den Weihnachtsbaum in der Halle auf Walhalla (Lieblingsort). Die Ziege Heidrun (typisches Haustier) meckerte vor lauter Vorfreude vor sich hin. Nur die Geschenke, die fehlten noch! Das bereitete den Wikingern etwas Kopfzerbrechen. Es ist eben nicht einfach, das passende für jeden zu finden. Das ist selbst für so mutige Männer, die die Weltmeere wie ihre eigenen Westentaschen kennen, eine riesengroße Herausforderung.
"Was Rotkäppchen schon immer über Sex wissen wollte"
Das liebe Rotkäppchen macht einen erotischen Ausflug durch Ihr altbekanntes Märchen vom bösen Wolf und dem guten Jäger.
Rotkäppchen packt sich, was es kriegen kann. Den Wolf schickt es zum Blumenpflücken, den Jäger vernascht es in Großmutters Bett und am Ende hat es die Qual der Wahl. Wolf oder Jäger oder Jäger oder Wolf oder vielleicht beide?
Die Bühne, ein aufrecht gestelltes Bett, verwandelt sich in einen Märchenwald, eine Liebeswiese, ein Kuschelsofa oder eine Gartenlaube. Überall ein Stell-dich-ein!
FAUST - WIEVIEL BÖSES BRAUCHT EIN MENSCH?
Karin Peschka, geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, als Wirtstochter. Seit 2000 in Wien wohnhaft. Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes.Verschiedene berufliche Tätigkeiten, zB Sozialarbeit, Onlineredaktion und Projektmanagement. Seit 2014 freie Autorin. Diverse Anerkennungen und Auszeichnungen. Publiziert in Literaturzeitschiften und Anthologien. Bisher bei Otto Müller, Salzburg, erschienene Bücher: Putzt euch, tanzt, lacht (Roman, 2020), Autolyse Wien. Erzählungen vom Ende (Erzählband, 2017), FanniPold (Roman, 2016), Watschenmann (Roman, 2014).
Rebecca Heinrich, geboren 1995, entdeckte die Liebe zur Literatur durch Textblattzittern, durch Stirnschweiß, durch neben ihr zu Bruch gehende Bierflaschen, durch Applausabstimmungen, durch Wertungskärtchen, durch Hinterzimmergespräche und Hintertürchentexte. Groß geworden auf der Bühne, aufgewachsen in der langsam angerollten Hyperwelle der Poetry Slams, lädt die Rezeptionsästhetik als Welcome Home!-Fußmatte zu ihren Texten ein. Als Verfechterin von mehr Befindlichkeitstexten und als Poetin, welche sich die „Mädchenlyrik“ positiv umdeutet, stand in ihren Texten wieder und wieder der Widerstand. Die Herausgeberfiktion dieser Biografie will Ihnen erzählen, dass Rebecca Heinrich einmal gesagt haben soll, dass es in ihren Texten eigentlich immer irgendwie um Liebe geht und dabei eigentlich immer irgendwie um alles und eigentlich immer irgendwie um das Existenzielle, um das Melancholische, um das Fröhliche, das stets im Kleinen beginnt. Eine kluge Literaturkritikerin soll einmal über sie geschrieben haben, dass ihre Verse im Sinne des Privaten als des Politischen zu lesen sind. Mit Butler, Woolf, Lorde und Wittig im Hinterkopf wollen ihre Verse jedenfalls nicht in unhinterfragt-etablierten Logiken verharren. Eine noch klügere Literaturwissenschaftlerin soll einmal über sie geschrieben haben, dass Schachtelsätze ihre Leidenschaft sind. Nebenbei beobachtet Rebecca Heinrich gerade mit Besorgnis die Acro-Yogaisierung Österreichs. Geben Sie mir Ihren Hund, damit ich Spazierengehen darf und Sie erhalten ein Gedicht von mir. Persönlich auf Sie zugeschnitten. Und als Fußmatte gedruckt.
http://www.rebecca-heinrich.com/
https://www.bod.de/…/aus-gegebenem-anlass-rebecca-heinrich-…
Andrea Grill ist Schriftstellerin und Übersetzerin. 1975 in Bad Ischl (Österreich) geboren, begann sie mit sechs Jahren zu lesen und mit sieben Jahren zu schreiben. Sie wuchs mit einem Hund, einer Katze, einem Vogel und einem Fisch auf.
Nach Besuch des Gymnasiums Bad Ischl studierte sie Biologie, Italienisch, Spanisch und Sprachwissenschaft in Salzburg, Thessaloniki und Tirana. 1999 schloss sie ihr Studium mit einer Magisterarbeit über die Schmetterlinge des Nationalparks Dadia in den griechischen Rhodopen ab. 2000 – 2003 lebte sie in Cagliari (Sardinien) und forschte zur Evolution der Schmetterlinge der Insel. 2003 promovierte sie an der Universität von Amsterdam (Niederlande) zum Doktor der Naturwissenschaften.
Im Jahr 2000 veröffentlichte Andrea Grill ihren ersten literarischen Text in der Zeitschrift „Literatur und Kritik“. Seit damals sind dreizehn Bücher von ihr erschienen und zahllose Essays, Erzählungen, Kurztexte, Vorträge und Gedichte.
Nach mehreren Jahren wissenschaftlicher Forschungstätigkeit und ausgedehnten Reisen zog sie 2008 nach Wien, wo sie heute als freie Schriftstellerin lebt.
Neben ihrer Arbeit an eigenen Texten übersetzt sie aus dem Albanischen, Italienischen und Niederländischen.
2010 hatte sie eine Max-Kade scholarship an der Rutgers University (USA) inne.
Sie wurde mit dem Autorenstipenidum am Literarischen Kolloquium Berlin ausgezeichnet (2010), erhielt den Förderpreis der Stadt Salzburg (2010), den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis (2011) und den Förderpreis der Stadt Wien (2013). Ihr Roman “Cherubino” war 2019 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
www.andreagrill.org
https://www.hanser-literaturverlage.de/…/cherubino/978-3-5…/
Silvia Hlavin wurde 1968 geboren, als Tochter einer Wienerin und eines ungarischen 1956-er Flüchtlings. Inmitten der elterlichen Blumengärtnerei wurde sie liebevoll erzogen, zum Glück brach man ihr keine ›falschen‹ Triebe ab; sie durfte so lange wachsen, bis sie groß genug war, um über Rosenköpfe und Stacheln hinwegzusehen. Saß dabei öfters am Fundamentsockel eines neu gebauten Glashauses, inmitten einer hohen Luftfeuchtigkeit, oder im Schuppen, dessen Boden an manchen Tagen mit jenen Blumen übersät war, die der Qualitätsnorm nicht entsprachen, saß dort, träumend, in der Hoffnung und Vorfreude, mit einem neuen Roman wieder andere Welten kennenzulernen. Später wurde der Bücherwurm zur Vielreisenden, Buchhalterin und Autorin.
»Angelika Stallhofer wurde im April 1983 geboren. Nena führte gerade die österreichischen Charts an, nachdem sie Peter Schilling von der Spitze abgelöst hatte. „99 Luftballons“ hielt sich zwei Wochen auf Platz 1, „Major Tom (völlig losgelöst)“ zuvor sechs Wochen. Vermutlich rührt das Schwebende in der Prosa von Angelika Stallhofer daher. Zum anderen: Am Tag ihres Geburtstags wird weltweit der „Tag der Erde“ gefeiert. Auch das Wurzelnschlagen in Zeilen ist ihr vertraut. Am Tag danach wird der „Welttag des Buches“ begangen. Vielleicht erklärt dies so einiges. Oder aber gar alles.«
https://www.kremayr-scheriau.at/bucher-e-books/titel/adrian-oder-die-unzaehlbaren-dinge/
Corinna Antelmann wurde im Mai 1969 in Bremen geboren, in norddeutschen Landen mit südländischem Herzen und schlesischen Vorfahren und braunen Augen, die womöglich von den Polen stammen, wie die Nachbarn argwöhnten. Nach einem Zwischenstopp in Paris und langen, langen Jahren im Norden, von Bremen, Hildesheim, Hannover über Hamburg nach Oldenburg, lebt sie nun, von unbestimmter Heimatlosigkeit getrieben, seit beinahe 14 Jahren in Oberösterreich. Eine Heimat fand und findet sie darüber hinaus stets in der Literatur. Nicht nur die Fremdheit ist ein immer wiederkehrendes Thema ihres Schreibens, sondern ebenso der Feminismus, die Liebe, die Erde, die Utopie, was alles in allem auf eine Art zusammengehört. Fiktive Figuren treffen auf gesellschaftspolitische Überlegungen, um dabei den Kern von Menschsein zu berühren: Wachsen durch die Krise. Grund genug, das mühsame Geschäft auf sich zu nehmen. Ich schreibe weiter.«
Links:
http://www.septime-verlag.at/…/buch_drei_tage_drei_naechte.…
https://corinna-antelmann.com/
»Julia D. Krammer ist 1985 geboren und hat zwei Katzen.
Darüber hinaus gibt es nicht viel zu sagen über sie, weil ihr nichts unangenehmer ist, als sich selbst so plakativ zum Thema zu machen. Würde man nachfragen, würde man erfahren, dass sie Bühnen liebt, dass sie Sprecherin, Sängerin und Schauspielerin ist (doch das wäre ihr irgendwie unangenehm, es klänge nach Effekthascherei); sie könnte auch sagen, dass sie im Waldviertel aufwuchs und seit langer Zeit in Wien lebt (doch wen würde das ernsthaft interessieren?).
Sie könnte zugeben, dass sie erst mit 30 zu schreiben begonnen hat, obwohl sie den Drang dazu immer in sich spürte, (doch die Angst, es zu versauen, war zu groß, dafür war ihr die Literatur einfach zu wichtig); sie könnte davon berichten, dass sie Anfang 2019 endgültig von der Juristerei zur Kunst konvertierte (doch das würde niemand verstehen), und dass sie nur wegen „Rübezahl“ Jus studierte (doch das wäre eine zu lange Geschichte für dieses Format).
Sie könnte von ihren vielen abgeschlossenen Studien, ihrer Wissbegierde, erzählen und davon, dass sich ihr Vater immer noch darüber ärgert, dass sie mehr Titel im Namen trägt als er (doch das wäre vermutlich zu privat und klingt in ihren Ohren nach Prahlerei), also bleibt sie dabei, sie bleibt beim Wesentlichen:
Julia D. Krammer ist 1985 geboren und hat zwei Katzen.«
https://www.amazon.de/fluchtraum-Anthologie-Peter-Schaden/dp/3903104043
https://www.fabriktransit.net/buecher/130-nichts-konsens.html
Judith Auer wurde 1991 in Hallein bei Salzburg geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Kuchl. Von dort aus verschlug es sie für das Lehramtsstudium Bildnerische Erziehung und Technisches sowie Textiles Werken nach Wien an die Akademie der bildenden Künste. Im Anschluss an ihr Studium verbrachte sie ein Jahr in Macerata (Italien), wo sie einen Master für Bilderbuchillustration absolvierte. Seit Herbst 2018 ist sie an der Kunstuniversität Linz als Lektorin für Illustration tätig und arbeitet freiberuflich als Bilderbuchillustratorin. Im Jänner 2020 erschien ihr erstes Werk "Ein Stück Käse" im Verlag Kunstanstifter. Mehr Infos erhalten Sie unter:
https://kunstanstifter.de/buecher/ein-stueck-kaese
Katharina Goetze, geboren an einem Mittwoch Nachmittag im Dresden der Vorwendezeit. Geht gern verloren und findet sich dann anderswo wieder – in der Sperrzone von Tschernobyl, in den denkmalgeschützten Plattenbaukneipen ihrer Heimatstadt, in einem Hausboot am Nil oder in Korneuburg. Aktuell wacht sie jeden Morgen in Berlin auf.
Schreibt über Ausbrüche und Aufbrüche. Schreibt außerdem: systemkritische Liebesbriefe, Theaterstücke, Songs mit wenigen Akkorden und autofiktionale Texte in der zweiten Person – auch wenn das Publikum diesen Erzählmodus angeblich anstrengend findet.
Erste Veröffentlichung ihres Lebens war eine Plattenkritik im Videotext des Musiksenders VIVA (Die Ärzte – „13“), zwanzig Jahre später läuft es noch immer gut.
Arbeitet derzeit an ihrem ersten Roman, dessen Arbeitstitel jeden Montag wechselt.
siljarosa schletterer, sie liebt es gedichte aus dem fenster zu hängen (das hilft auch übrigens in der quarantäne und da kennt sie sich aus, denn sie kommt und liest aus tirol, und das ist mindestens das wuhan von österreich). ansonsten feiert sie die kunst und den widerstand, hat sie doch den sammelband „kunst als gesellschaftskritisches medium“ (transcript verlag) mitherausgegeben. siljarosa schletterer schreibt lyrik. sie veranstaltet das osterfestival tirol und das lyrikfestival w:orte mit, moderierte u.a. die lyriksendung wortflAIR – die Lyriksendung und gibt die online reihe „auf seiten der menschlichkeit – poesie und widerstand“ heraus.
(*1991) Studium der Musikwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft. Sie lebt und arbeitet in Innsbruck.
https://www.transcript-verlag.de/author/schletterer-siljarosa-320020968/
https://www.dasgedichtblog.de/fremdgehen-jung-bleiben-folge-34-siljarosa-schletterer/2019/03/08/
Marianne Jungmaier wurde 1985 in Linz (Österreich) geboren. Sie studierte Digitales Fernsehen und Filmwissenschaften und absolvierte einen Journalismus-Master-Lehrgang (Diplomfilm 'Grundverhältnisse' ). Absolventin der Leondinger Literaturakademie (2009/10). Seminare Schreibpädagogik (2013/14). Ausbildung in Sprechtechnik (2017-19). Arbeitet seit 2011 als freie Autorin.
http://www.mariannejungmaier.at/
https://www.kremayr-scheriau.at/bucher-e-books/titel/sonnenkoenige/
Aufruf der IG Autorinnen Autoren
Betrifft: Die Schließung des österreichischen Kunst- und Kulturbetriebs – Dringender Hilferuf an die österreichische Kulturpolitik
An die Kulturreferent/inn/en der österreichischen Bundesländer
und an die österreichische Staatssekretärin für Kunst
Wir steuern auf eine Einkommenskatastrophe der Kunst- und Kulturschaffenden zu.
Veranstaltungen werden reihenweise abgesagt, für Autorinnen und Autoren bedeutet das erhebliche Einnahmenverluste, sowohl für bereits vereinbarte Veranstaltungen, als auch für die Planung zukünftiger. Lese- und andere Auftrittshonorare sind eine wesentliche Einnahmenquelle für österreichische Autor/inn/en.
Nicht nur die Lesereihe „Leipzig liest“ und die „Rauriser Literaturtage“ finden nicht statt, abgesagt wurden und werden vor allem auch zahlreiche kleinere Veranstaltungen, die im Literaturbetrieb eine entscheidende Rolle spielen. Verkaufseinbrüche bei Büchern, die nicht durch Veranstaltungen beworben werden, tun ein Übriges. Dasselbe gilt für Theateraufführungen. Dramatiker/innen erhalten ihr Honorar ausschließlich aus dem Kartenverkauf. Autor/inn/en sind somit auf so gut wie allen zentralen Tätigkeitsgebieten von den Einschränkungen im öffentlichen Leben mit ihren Verdienstmöglichkeiten betroffen.
Wir steuern auch auf eine Existenzkrise bei den Literaturveranstaltern zu.
Der Schaden für die in Österreich ganz besonders ausgeprägt entwickelte literarische Veranstaltungskultur ist noch gar nicht zu ermessen. Die Programme der größeren Literaturveranstalter sind bis in den Herbst hinein fixiert, wesentliche Literaturfestivals wie für das in wenigen Wochen stattfindende, seit Jahren beim Publikum höchst erfolgreiche internationale NÖ Kulturenfestival „Literatur & Wein“ in Stift Göttweig stehen unmittelbar bevor. Am Beispiel von „Literatur & Wein“ wird deutlich, dass ganz besonders auch musikalische Auftritte und Musiker/innen/honorare auf dem Spiel stehen. Bereits abgesagt wurde „Literatur im Nebel", eine ebenfalls renommierte Literaturveranstaltung, an der rund um einen Ehrengast zahlreiche österreichische Kunst- und Kulturschaffende beteiligt sind, und natürlich auch Autor/inn/en.
Welche weiteren Veranstaltungen betroffen sein werden, welche Programme bis auf Weiteres eingestellt und darüber hinaus abgesagt werden müssen, ist noch nicht im vollen Umfang bekannt. Wir gehen aber davon aus, dass es nicht möglich sein wird, größere Veranstaltungen im ersten Halbjahr dieses Jahres durchzuführen.
Wir fordern angesichts dieser dramatischen Entwicklungen, die Ermöglichung für alle geförderten Veranstalter zur 100prozentigen Abstandshonorarzahlung für bereits vereinbarte Lesungen und andere literarische Auftritte. Wir fordern weiters die Einrichtung von Soforthilfefonds in den Bundesländern und beim Bund für Überbrückungs-Stipendien und Überbrückungs-Subventionen, bei Kartenverkaufsentfall udgl. mehr, sowie weitere Maßnahmen, welche dazu beitragen, die Existenz und Existenzgrundlage der Betroffenen zu sichern.
Literaturveranstalter haben keinerlei Reserven, selbständige Künstlerinnen und Künstler verfügen vielfach über keine finanziellen Ressourcen und sind von solchen betrieblichen Totalausfällen direkt und nachhaltig in ihrer Existenz bedroht. Sie brauchen dringend Hilfe. Sofort und nachhaltig.
An die Folgewirkungen für den gesamten österreichischen Kunst- und Kulturbetrieb und das gesamte österreichische Kulturleben ist derzeit noch gar nicht zu denken. Dieser Situation ist nicht durch Einzelgespräche beizukommen. Wir fordern die umgehende Einberufung eines Krisengipfels mit Repräsentant/inn/en aus allen Bereichen der Kunst und Kultur, wenn dadurch zu viele Personen auf einmal zusammenkommen, dann eben in mehren Runden.
Gerhard Ruiss
IG Autorinnen Autoren
Wien, 11.3.2020
Viel zu erzählen & zu erfahren gibt es jedoch auch in den »Kosovarischen Korrekturen. Versuch über die Wahrheit eines Landes«, die im September 2019 im Promedia Verlag erscheinen wird!
Dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und rund zehn Jahre nach der Staatsgründung des Kosovo fragt sie vor Ort nach: Was verhakte sich in den Köpfen, wie viel Trennendes, wie viele Reminiszenzen an einen Krieg? Was blieb von der Euphorie einer Staatsgründung? Und sie befragt sich auch selbst: Was nimmt jemand wahr, der erstmals diesem Land begegnet?
Die Neugier bedingt, dass alles in sich aufgesogen wird. Unabdingbar nötig scheint alsbald eine innere Distanzierung, um im Bestreben, detailliert wahrzunehmen, nicht überschwemmt zu werden. Alle Ereignisse, mögen sie amüsant, erhellend oder deprimierend sein, alle Kontakte vor Ort, alle Gespräche und Begegnungen werden unweigerlich vor der Folie dessen gelesen, was jemand mitbringt: In diesem Fall ein Ich mit einer 48-jährigen Lebensgeschichte, aufgewachsen in einer anderen Region – und geprägt von einer mitteleuropäischen Kultur.
Damit stellt sich die Frage nach Wahrheit. Kann von einem Land jemals authentisch erzählt werden? Welche Spuren hinterlassen Ortswechsel in unserem Leben – raus aus dem komfortablen Bekannten, rein in eine gänzlich neue Umgebung, von der wir nichts wissen außer Erinnerungsfetzen aus vergangener Tagespresse?
Was bedeutet all das im Hinblick auf eine kosovarische Staatlichkeit, die für zahlreiche Staaten bis heute nicht existiert? Was bleibt davon nach einem Jahrzehnt der Kämpfe um die Zukunft? Und wie konnte es geschehen, dass die Klimax dieses Erbes aus Krieg, Euphorie, Korruption und Skandalen nun die Aussage ist, es gebe keine Hoffnung im Land, lieber verlasse man es, besser heute als morgen?
Marlen Schachingers literarischer Reisebericht öffnet den Blick auf einen Kosovo fernab (geo)politischer Diskussionen um einen gescheiterten Staat, Mafia-Ökonomie und Emigration. Und doch wieder nicht: Denn ihr literarischer Versuch über die Wahrheit spiegelt besagte Zustände.