Bevor ich »Anständige Leute« zu lesen begann, beschäftigte ich mich einen Sommer lang erneut mit dem sogenannten Havanna Quartett Paduras – drückend heiß war es, ich jeden Nachmittag im Schwimmbad und Erinnerungen an Kuba keimten in meiner Arbeit, was lag also näher, als mir dieses Vergnügen zu gönnen?
Ähnlich wie in Hesses »Heumond« (Vgl. dazu den Beitrag in der #Mitlese) wird auch in Colettes Roman »Le Blé en Herbe« die Geschichte einer ersten erwachenden Liebe erzählt. Nur auf recht andere Art!
(Verwendetes Titelbild: Colette in Rêve d’Égypte (1907; Photo von Léopold-Émile Reutlinger, gemeinfrei)
Der Debütroman Marianne Fritz’ ist ein wahrer Türöffner, und ich lege gerne und aus Überzeugung die Hand auf seine Klinke. (Wie schön! Ich wollte schon immer einmal das Wort ›Türöffner‹ uneingeschränkt positiv nutzen, ohne dass es einen Ausschluss bedeutet: Hier geht es! Öffnen wir also das Portal zu Marianne Fritz’ Denkwelten:)
Man kennt diesen Autor dem Namen nach: als Nachlassverwalter Marlen Haushofers, als engagierter Kollege für das Werk Helene Lahrs, als Freund Alma Johanna Königs, kaum jedoch als eigenständigen Literaten, der lesenswerte Erzähluniversen schuf. Ein Faktum, das sich dringend ändern sollte.
Zwei beeindruckende Persönlichkeiten, ein Briefwechsel und eine Beziehung, die ein Leben lang trägt.
Maria Gleit »Abteilung Herrenmode«. Oder: das Warenhaus im Roman.
Literarische Porträts zu schaffen, die Lesende berühren, selbst wenn sie keinen Bezug zu den darin dargestellten Menschen haben, das ist Kunst. Selbst die Welt, die hier thematisiert wird, ist mehrheitlich Vergangenheit. Und im Hinblick auf manche Episoden möchte ich sagen: Gut so.
Lektüren · 23. Februar 2024
Autor*innen schreiben gerne über das Schreiben. Meist in Kombination mit zwei wenig überraschenden Konstanten: Angst vor dem Scheitern und Neid. »Mein parfümierter Roman« von Ian McEwan ist diesbezüglich keine Ausnahme.
Literatur & Politik · 09. Februar 2024
Diese Reportage der amerikanischen Journalistin Dorothy Thompson aus dem Jahr 1932 ist ein Zeitdokument, das uns vor allem zur Aufmerksamkeit mahnt.
Literatur & Politik · 02. Februar 2024
Von dieser Anthologie wird manch einer herb enttäuscht sein und andere wohl erfreut; beides aber aus dem gleichen Grund: Sie versammelt literarische Appetithappen, die einen final wahrhaftig hungrig zurücklassen. Und das ist gut so!